Beginn: | 6. November 2014 |
Ende: | 8. November 2013 |
Ort: | Technische Universität Dresden |
Center for Regenerative Therapies Dresden (CRTD) | |
Fetscherstraße 105 | |
01307 Dresden |
Vom 06. - 08.11.2014 fand die diesjährige Jahrestagung der DGBM im Neubau des DFG-Forschungszentrums und Exzellenzclusters für Regenerative Therapien (CRTD) in Dresden statt. Insgesamt waren für die sehr schöne Tagung 300 Teilnehmer gemeldet. Dies ist wiederum eine kleine Steigerung gegenüber den Vorjahren und zeigt, dass unsere Jahrestagung sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Auch der kurzfristig anberaumte Streik der Lokführer konnte daran zum Glück nichts ändern.
Geoff Richards, der Direktor des AO Forschungsinstituts aus Davos (Schweiz), leitete dann in das wissenschaftliche Programm über. Weiterer Key Note Redner am ersten Tag war Jiang Chang, der extra für diese Tagung vom Shanghai Institute of Ceramics, einem Institut der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, angereist war. Beide referierten eindrucksvoll zu Themen der translationalen Forschung, einem Kernanliegen dieser Jahrestagung.
Wie schon in den vergangenen Jahren waren ca. 1/3 der Teilnehmer Nachwuchswissenschaftler. Ihnen wurde durch das Young Scientist Forum und den ausführlichen Postersitzungen besonders Rechnung getragen. Aus den 150 eingereichten Postern wurden folgende Kollegen als preiswürdig identifiziert: Johannes Wendler (Dresden) für seinen Beitrag „Textilbasierte Sensoren für das Monitoring chronischer Wunden“, Michael Hans (Saarbrücken) für „Copper as an antimicrobial agent for metallic surface design in the healthcare sector” und Andreas Blaeser (Aachen) für „Mikroventil-basiertes 3D-Bioprinting-System zum additiven Aufbau mit lebenden Zellen beladener Alginat-Strukturen“.
Am Freitagnachmittag wurden einige der bei dieser DGBM Jahrestagung angenommenen 67 Vorträge auch auf zwei Parallelsitzungen verteilt. Nach einigen anfänglichen interessanten technischen Schwierigkeiten (der Ton der jeweils anderen Sitzung wurde nach nebenan übertragen), konnte man aus vier verschiedenen Themen, die von metallischen und polymeren Biomaterialien über Calciumphosphate bis zu in vitro-Testung und Tissue Engineering reichten, auswählen.
Ein besonderes Highlight war die diesjährige gemeinsame Ausrichtung unserer Jahrestagung mit der Polnischen Gesellschaft für Biomaterialien. Prof. Chlopek, der Vorsitzende, überbrachte Grußworte und eröffnete den Vortragsreigen in der gemeinsamen Sitzung mit dem Transregio-SFB 67 zum Thema Knochenersatz und Matrix Engineering.
Wie üblich auf DGBM Jahrestagungen kam auch das gesellige Miteinander nicht zu kurz. Die Veranstalter hatten zum Gesellschaftsabend in das Deutsche Hygiene-Museum geladen. Nach einer sehr interessanten Führung, bei der man im Selbstversuch das ein oder andere über die eigene Wahrnehmung lernen konnte, wurde zum Buffet gebeten.
Im Zusammenhang mit der Jahrestagung, sozusagen zur Einstimmung, widmete sich die DGBM auch der Weiterbildung nicht nur des Nachwuchses sondern auch erfahrener Wissenschaftler. Diesmal wurde von Prof. Rammelt am 05.11.2014 ein Workshop zum Thema „Biomaterialien in der chirurgischen Anwendung“ organisiert. Neben den Anwendungen in der Unfallchirurgie und Orthopädie führten seine Kollegen PD Dr. Reißfelder und Dr. Schulz auch in die speziellen Probleme der Viszeral-, Thorax und Gefäßchirurgie sowie der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie ein.
Die praktischen Übungen mit Original-Instrumenten an Modellen für den langen Röhrenknochen und den Kiefer erfreuten sich großer Beliebtheit.
Neben nicht allzu blutigen Fallbeispielen bekamen die Zuhörer vor allem sehr viel von der operativen Praxis geboten. Dies konnte dann im praktischen Teil auch handfest selbst erprobt werden. Knochenmodelle wurden durchbohrt und mit Schrauben oder Platten „verarztet“. Wer schon immer einmal nachvollziehen wollte, was der Zahnarzt mit den Zähnen macht, konnte das anhand von übungsmodellen selber ausprobieren. Die Rückmeldungen waren einhellig so positiv, dass eine Folgeveranstaltung angeboten werden wird.
Regine Willumeit, Geesthacht und Stefan Rammelt, Dresden